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Urmomplayswc3

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May 14, 2016
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  • Crusader Kings II
  • Cities: Skylines
  • Prison Architect
Hi,

ich habe das Problem das ich eben als Wikinger die Königkreiche Schweden und Norwegen gegründet habe, diese allerdings die völlig falschen Ländereien zugeordnet bekommen haben. (z.B. Königreich Dänemark hat 2 -> davon 1 völlig falsche Grafschaft und De Jure sind es insg. 3)

Warum ist das so? Gibt es eine Möglichkeit den Königreichen "selbst" die richtigen Grafschaften zuzuordnen?
Die gleichen Probleme habe ich übrigens auch mit den Herzogtümern, das die Grafschaften völlig durcheinander sind. (auch wenn ich mit anderen Ländern spiele)

Ich fände es viel besser wenn es da ein besseres Zuordnungssystem gebe inkl. einer schönen Übersicht.

Vll habe ich das ganze System auch einfach nur falsch verstanden, danke für eure Hilfe!
 
Last edited:
Es gibt fünf Stufen von Titeln, Baronien, Grafschaften, Herzogtümer, Königreiche und Kaiserreiche.

Jeder Titel in dem Spiel hat De Jure und De Facto Ansprüche auf gewisse Titel (mit ausnahme von sogenannten titulären Titeln, die nur De Facto Ansprüche haben).

De Facto Ansprüche zeigen an, welche Titel tatsächlich dem Besitzer des höheren Titels gehören/untergeben sind. Das heißt, wenn du nur das Königreich Schweden als Titel besitzen würdest, hättest du alle dir unterlegenen Herzogtümer als De Facto Anspruch, unabhängig davon wo sie De Jure zugehören.

Herzogtümer haben fest definierte De Jure Grafschaften. Die sind immer identisch, egal was du tust und werden sich nicht ändern.

Königreiche dagegen, haben ein etwas lockereres System. Jedes Königreich beginnt mit einer vordefinierten Liste von De Jure Herzogtümern. Dabei ist es egal, welche Herzogtümer die untergeben sind wenn du das Königreich gründest, es werden immer die gleichen sein. Jedoch können Herzogtümer in andere Königreiche "driften". Das nennt sich De Jure Drift und geschieht bei Standardeinstellungen wenn das eigentliche De Jure Königreich eines Herzogtitels diesen nicht beherrscht und stattdessen der Träger eines anderen Königstitels über das Herzogtum regiert. In dem Fall wird in 50 ununterbrochenen Jahren der Herrschaft dieses Herzogtum De Jure nicht mehr zu dem alten, sondern zu dem aktuellen Köngreich gehören.

Wenn die Königreiche alle vor kurzem gegründet wurden dürften alle Herzogtümer De Jure den Titeln angehören, zu denen sie historisch gehört haben. Solltest du der Meinung sein, dass das faktisch jedoch in deinem Spiel anders ist, könnte ein Screenshot vielleicht hilfreich sein. Jedenfalls dürfte in der Situation die ich eben genannt hab alles in Ordnung sein.

Was potentiell dazwischenfunken könnte ist, dass durch Vasallen deren Titel über mehr als ein De Jure Herzogtum verteilt sind, die De Facto Verteilung nicht der De Jure Verteilung entspricht. Zum Beispiel könnte es sein, dass einer deiner Vasallen eine Grafschaft in Schweden und eine in Norwegen beherrscht. Er kann De Facto aber nur einem der beiden Titel zugeordnet werden, wodurch auch die Grafschaft dem Titel zugeordnet wird. Das dürfte aber nur De Facto zutreffen, nicht De Jure. Stell sicher, dass du zwischen De Facto und De Jure Zugehörigkeit unterscheidest.
 
cool vielen Dank für die ausführliche Erklärung!

Kein Problem. Es wäre noch anzufügen, dass De Jure Drift nicht nur für Herzogtümer, sondern auch für Königreiche gilt. Diese sind in Kaiserreichen zusammengefasst, welche genauso vordefinierte De Jure Königreiche haben. Diese können so wie auch Herzogtümer driften, jedoch beträgt die Zeit hierbei, wenn ich mich nicht irre, 100 Jahre ununterbrochener Herrschaft.

Sollten noch Unklarheiten bestehen wäre ich bereit das noch zu erweitern. Das Titel-System ist einer der Aspekte von CK2 die viele zu Beginn aus der Bahn wirft und das bis man es verstanden hat zu sehr schwer verständlichen Situationen führen kann.
 
Ein Beispiel aus dem rl um de jure, de facto und den de jure drift anschaulich zu erklären:

Die Krim gehört de jure zur Ukraine, de facto hat aber Russland aktuell das sagen dort und es den de jure drift vollziehen wenn alle kein Bock mehr darauf haben und Russland sagen das er die Krim behalten darf.
 
Naja, das ist nicht ganz so zu vergleichen. :)
Um in der Spielterminologie zu bleiben, gehöre die Krim In der Vergangenheit de jure zu Rußland und zum Osmanischen Reich. Nach dem ersten Weltkrieg und dem Untergang des Osmanischen Reiches war Rußland der einzige "je jure Halter". 1954 wurde die Krim innerhalb einer Verwaltungsreform der Ukraine Zugeschlagen.
Bei CK II braucht es 100 Jahre, bis man einen De Jure Anspruch auf ein Gebiet bekommt, das wäre hier also nicht der Fall, denn 2014 machte Rußland seinen de Jure Anspruch wieder geltend, indem des die Halbinselt annektierte.
Auf CKII bezogen hätten sie also das Recht dazu gehabt und auch einen legitimen Kreigsgrund.
Da die 100 Jahre noch nicht rum waren, hat die Ukraine in CKII-Denke keinen Anspruch erworben und somit auch keinen Grund, die Krim zurück zu erobern - es sei denn, man schickt den Kanzler los, um einen Anspruch zu fingieren :)
 
Ist natürlich auch nicht ganz korrekt da die Krim an die Ukraine verschenkt wurde. Damit wurden selbstverständlich auch die de jure Rechte aufgegeben.

Egal, zumindest wäre die ganze Geschichte ein recht anschauliches Beispiel und was da für Verwicklungen draus entstehen könnten. Gerade, wei bei CK fremde Reiche immer gerne ihre de jure Teile zurück erobern wollen.
 
Alles in allem ist der Vergleich mit der Realität auch nicht völlig beschreibend für das was in CK2 los ist. Ein Kaiserreich fängt auch direkt mit De Jure Titeln an, obwohl De Jure als Mechanik beschreiben soll, dass es ein träger des oberen Titels ein traditionelles Anrecht auf die tieferen Titel hat. So toll ein russischer Kaiser zu der Zeit in den Augen der Leute sein mag, er hat nicht gerade den Anspruch auf historische Kontrolle über ein großes Gebiet. Der neue Titel ist nicht mehr als ein Titel.

Sollte man da mehr Realität haben wollen müsste man sich mehr an sowas handeln wie man es in der HIP Mod collection hat. Da gibt es keine Kaiserreiche außer dem HRE, Byzantium, dem Arabischen Reich und Persien, weil das die einzigen Reiche sind welche zu jener Zeit als Kaiserreiche (oder im Falle Arabiens und Persiens als Äquivalent zu einem Kaiserreich) angesehen wurden. Alle anderen die sich Kaiser nennen hätten nicht im Ansatz ähnliche Ansprüche gehabt. Zumindest nicht zu Beginn.